PräventivFit 04 | MS
- Matthias Glöckner
- 1. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Ernährung und Multiple Sklerose (MS)| Neues aus der Wissenschaft
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Ernährungsweisen den Krankheitsverlauf und die Symptomatik beeinflussen können. Im Folgenden werden einige relevante Studien zusammengefasst.
1. Weizenfreie Ernährung und MS-Symptome
Eine Studie der Universitätsmedizin Mainz untersuchte den Einfluss einer weizenfreien Diät auf MS-Patienten. Die Ergebnisse zeigten, dass Betroffene während der weizenfreien Diät signifikant weniger Schmerzen berichteten und weniger entzündliche Immunzellen in ihrem Blut nachgewiesen wurden. Dies deutet darauf hin, dass der Verzicht auf Weizenprodukte positive Effekte auf die MS-Symptomatik haben könnte.
Quelle:
Universitätsmedizin Mainz. Ernährung als Risikofaktor der Multiplen Sklerose. Verfügbar unter: https://www.unimedizin-mainz.de/mct/aktuelles-termine/news/news-detail/article/ernaehrung-als-risikofaktor-der-multiplen-sklerose.html
2. Ketogene Diät und MS-Symptome
Aktuelle Studienergebnisse weisen darauf hin, dass eine ketogene Diät (reich an gesunden Fetten, arm an Kohlenhydraten und mit ausreichendem Protein) positive Effekte auf die Symptomatik bei MS haben könnte. Nach einer sechsmonatigen ketogenen Diät berichteten MS-Patienten über verringerte körperliche Behinderungen und Müdigkeit sowie Verbesserungen in Gehgeschwindigkeit, Stimmung und Lebensqualität. Zudem wurden im Blut der Patienten mehr entzündungshemmende und weniger entzündungsfördernde Substanzen festgestellt.
Quelle:
Neurologen und Psychiater im Netz. Auch die Ernährung kann Beschwerden der MS beeinflussen. Verfügbar unter: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/news-archiv/artikel/auch-die-ernaehrung-kann-beschwerden-der-ms-beeinflussen/
3. Mediterrane Ernährung und MS-Rückfallrate
Eine australische Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen der Adhärenz (Therapietreue) an die mediterrane Ernährung und der Zeitspanne zwischen MS-Rückfällen. Die Ergebnisse zeigten, dass eine höhere Adhärenz mit längeren rückfallfreien Phasen bei weiblichen MS-Patientinnen assoziiert war. Dies deutet darauf hin, dass die mediterrane Ernährung potenziell protektive Effekte bei MS haben könnte.
Quelle:
Mazahery H, Daly A, Pham NM, et al. Higher Mediterranean diet score is associated with longer time between relapses in Australian females with multiple sclerosis. arXiv preprint arXiv:2311.01042, 2023. Verfügbar unter: https://arxiv.org/abs/2311.01042
4. Vitamin-D-Rezeptor-Genpolymorphismen und MS-Risiko
Eine Fall-Kontroll-Studie in Spanien untersuchte die Assoziation zwischen Polymorphismen* im Vitamin-D-Rezeptor (VDR)-Gen und dem Risiko, an MS zu erkranken. Die Ergebnisse zeigten, dass der TT-Genotyp des FokI (rs2228570)-Polymorphismus mit einem erhöhten MS-Risiko verbunden ist. Andere untersuchte Polymorphismen, wie ApaI, BsmI, Cdx2 und TaqI, zeigten keine signifikante Assoziation mit MS.
(*)Polymorphismen sind natürliche genetische Variationen innerhalb einer Population, die sich in der DNA-Sequenz unterscheiden. Sie beeinflussen Merkmale wie Aussehen, Stoffwechsel oder Krankheitsanfälligkeit, ohne dass sie zwangsläufig krankheitsverursachend sind. Ein Beispiel sind unterschiedliche Augenfarben.
Quelle:
González-Conejero R, et al. Association between polymorphisms in the vitamin D receptor and risk of multiple sclerosis in a Spanish population. Pharmacogenetics and Genomics, 2020. Verfügbar unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33044390/
5. Das Darmmikrobiom und Propionsäure
Eine Studie hat gezeigt, dass das Darmmikrobiom eine entscheidende Rolle bei der Immunregulation spielt. Kurzkettige Fettsäuren wie Propionsäure, die durch die Fermentation von Ballaststoffen entstehen, haben entzündungshemmende Effekte. Die zusätzliche Gabe von Propionsäure führte zu einer Verringerung der Schubrate und einer Verlangsamung der Behinderungsprogression bei MS-Patienten. Diese Ergebnisse verdeutlichen das Potenzial der Darmgesundheit und Ernährung zur Unterstützung der MS-Behandlung.
Quelle:Duscha, A., Gisevius, B., Hirschberg, S., et al. Propionic acid shapes the multiple sclerosis disease course by an immunomodulatory mechanism. Cell, 2020. DOI: 10.1016/j.cell.2020.02.035
Link zur Studie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32160527/
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Gesund bleiben - energiegeladen leben!
Matthias Glöckner

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